Ich geb’s zu, ich habe nur gerade den Schlussgang vom Eidgenössischen gesehen und habe meine Daumen dem späteren König Glarner Matthias gedrückt. Nicht weil er den Namen mit einem Polit-Clown teilt, sondern weil er der wuchtige Bruder eines Ex-FCZ-Tschüttelers ist. Unter der sengenden Sonne des Welschlands sind da also zwei beeindruckende Kerle aufeinandergeprallt: Beide nassgeschwitztes, finsteres Gesicht, darunter vor lauter Muskeln kein wahrnehmbarer Hals und ein Körperbau, der an einen Ochsen mahnt. Als unsportlicher Mensch – ich vertrete immer noch die Meinung, dass Schweiss eine Abwehrreaktion des menschlichen Körpers ist und man sofort alle Aktivitäten einstellen soll, die dazu geführt haben –will ich mir nicht vorstellen, wie sich das anfühlen mag, wenn man bei 31 Grad im nicht vorhandenen Schatten so einem Typen an die Zwilchhose greift und dabei dessen nassgeschwitztes Gesicht durch das Made-in-China-Sännechutteli an der eigenen Schulter spürt. Will man den anderen aus purem Ekel aufs Kreuz legen? Ich werde die Antwort hoffentlich nie finden.
Kolumne im Tagblatt der Stadt Zürich vom 31. August 2016