Dabeisein

Die olympischen Spiele sind in den Ferien an mir vorbeigegangen. Ich habe nur so schräges Zeug gesehen, wie zum Beispiel das Bild von diesem gelangweilten Mann, der im Schwimmstadion sass und den wohl unnötigsten Job der Welt hatte: Er war der gesetzlich vorgeschriebene Rettungsschwimmer. Der hockte dort mit einer bananenähnlichen Schwimmhilfe, für den Fall, dass einer untergeht … im Pool mit den besten Schwimmern der Welt! Rund ums Becken stehen Trainer und Betreuer, die wohl alle schneller und besser schwimmen, als unser kleiner Baywatcher.
Oder dann das Foto vom Beachvolleyball der Frauen zwischen Deutschland und Ägypten. Beide springen am Netz hoch. Die Deutsche nur mit einem Bikini bekleidet, die Ägypterin in einem schwarz-grünen. Burkini, einem religiös unbedenklichen Ganzkörperkondom, das nur Füsse, Hände und Gesicht frei lässt. Ein Bild, das weniger an einen Sportanlass erinnert, als an eine Fetisch-Party. Und am Schlusstag folgte das eigentliche Highlight: Ringen. Riesige Kerle in hautengen Borat-Badehosen, bei denen man den Gemütszustand auch aus der Distanz ablesen kann. Schauderhaft. Ja, ich bin traumatisiert.

Kolumne im Tagblatt der Stadt Zürich vom 17. August 2016

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