S’hät Schnee, Juhe!

Okay, dann halt eben Schnee. Als Stadtzürcher habe ich ihn nicht wirklich vermisst. Natürlich ist es wunderbar still, wenn Frau Holle, oder neudeutsch «Elsa», ihr Werk tut. Und ja, die Stadt sieht noch hübscher aus, wenn sie verzuckert ist. Aber statt den Ausnahmezustand zu geniessen, verfallen wir Zürcher sofort in diese urbane Salzhysterie. Da wird auf der Strasse jeder Schneeflocke mit einer Faust voll Salz zu Leibe gerückt, während die Trottoirs von den tiefbauamtlichen Salzstreuern oft vernachlässigt werden. Dafür kann ich nicht genug dankbar sein. Ich wollte schon immer auf dem Arbeitsweg die Biellmann-Pirouette üben. Bergab lege ich dann in unregelmässigen Abständen einen Halbspagat hin, bergauf sieht es mehr nach Velofahren aus. So bleibe ich auch im hohen Alter gelenkig. Die erste Schneeballschlacht habe ich schon hinter mir und den ersten Schneemann 2016 habe ich auch schon gebaut. Er steht mitten auf dem Trottoir. Zu Ehren des zuständigen Stadtrats habe ich ihn Filippo getauft.

Kolumne im Tagblatt der Stadt Zürich vom 20. Januar 2016

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